60 jahre und kein bisschen weise text。 Curd Jürgens

60 Jahre und kein bisschen weise Songtext von Curd Jürgens Lyrics

60 jahre und kein bisschen weise text

Ich habe manchen Kratzer abgekriegt, zu sagen, es war halb so schlimm, es wär' gelogen. Ich habe längst nicht immer nur gesiegt, die Pose hat darüber weggetrogen. Mag sein, er hing mir mal zum Halse raus, der Wirbel den ich machte. Doch wenn ich ehrlich bin, ich ließ nichts aus, wenn es Schlagzeil'n brachte. Sechzig Jahre und kein bißchen weise, aus gehabtem Schaden nichts gelernt. Sechzig Jahre auf dem Weg zum Greise und doch sechzig Jahr' davon entfernt. Mitunter wär' ich gerne abgehau'n, auf heißen Kohlen hab' ich manches Mal gesessen. Daß ich dann blieb, das war nicht Selbstvertrau'n, sondern die Angst, man könnte mich vergessen. Denn dickes Fell, das hatt' ich früher nicht, ich hab's mir wachsen lassen. Es wuchs mir wie die Knitter im Gesicht, und die Sorge was zu verpassen. Und du mein Kind findest das attraktiv, für dich sind Falten gleichbedeutend mit Erfahrung. Du liegst bei jungen Männern sagst Du schief,.

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Gedichte zum 60. Geburtstag: Geist & Witz schlagen ein wie ein Blitz

60 jahre und kein bisschen weise text

Meine bezaubernde Freundin Gela Löhr, Chefredakteurin des Onlinemagazins hat anlässlich ihres 50. Mir war sofort klar, da bin ich als Redakteurin mit einem Beitrag dabei. Aber: Ich steckte mitten in den Vorbereitungen für die Ausbildung meiner LebensDolmetscherinnen® und war zeitlich sehr angespannt. Irritiert schüttelte ich nochmal den Kopf, wohl wissend, dass kreischende Teenager nicht aufzuhalten sind. Nicht nur die Blogparade selbst! Mein Magen begann zu flattern, meine Hände wurden feucht und mein Herz klopfte immer lauter trommelnd wie ein wildgewordener Schlagzeuger einer Rockband. Bevor ich diesen ohrenbetäubenden Lärm und völlig irrationalen Stress in mir wegatmen konnte, purzelten Bilder und Geschichten wie Foto-Stapel aus meiner mittlerweile fast 60-jährigen Gehirn-Bibliothek direkt vor mich hin. Diese inneren Bilder wirkten etwas vergilbt und irgendwie eingestaubt. Das unbehagliche Gefühl drängelte sich wie ein wild flackernder Laserstrahl punktgenau in mein Gedächtnis. Ich wollte mich ablenken und spürte gleichzeitig: Da ist noch etwas, das noch nicht erledigt ist! Vielleicht muss ich an dieser Stelle erklärend erwähnen, dass ich grundsätzlich nicht so gerne zurückschaue! Mein Leben beginnt jeden Tag neu. Da meine Augen an der Vorderseite meines Körpers sind, ist es auch logischerweise einfacher, nach vorne zu schauen. Silke Steigerwald Vielleicht muss ich auch noch ergänzend erwähnen, dass ich lieber meine Zukunft visualisiere, statt über meine Vergangenheit nachzudenken. Da meine Vergangenheit hinter mir liegt, und nichts, aber auch gar nichts daran zu verändern ist, ist es auch logischerweise für den Ar… nach hinten zu schauen. Silke Steigerwald Mittlerweile bildeten sich Pfützen in meinen Händen. Ich suchte nach dem Notausgang in diesem Hirn-Kino. Egal wohin du läufst, du nimmst dich immer mit! Fängst du bei einem Puzzle auch immer mit den Eckteilen an und baust dann den Rand? Ein Lebens-Puzzle funktioniert so ähnlich. Exakt in diesem Moment hüpft das erste der vier Eckteile auf mein Papier: Silke mit 10: Meine Mama heiratet. Ob es tatsächlich der Porsche ist der mich beeindruckt, weiß ich nicht mehr genau. Wahrscheinlich ist es eher die Tatsache, dass ich endlich auch einen Papa habe. Wie die anderen in meiner Klasse. Nur wenige Monate später kommt mein kleiner Bruder dazu. Du lieber Himmel, was bin ich stolz auf ihn! Aber ich vermisse meine Großeltern bei denen ich bis zur Heirat meiner Mutter gelebt habe. Traurig und fast ein bisschen neidisch schaue ich auf diese heile Welt, in der Eltern, Großeltern und viele Kinder in einem Haus leben. Silke mit 20: Ungezähmter Freiheitsdrang. Ich will nur noch weg von zu Hause. Und vor allem weg vom Finanzamt. Vielleicht war die Ausbildung zur Finanzwirtin aber auch nur notwendig, damit ich meinem ersten Ehe-Mann und zukünftigen Vater meiner beiden Töchter begegnen kann. Eine Woche später kann ich dann doch ins Ausland reisen. Ich finde durch einen der glücklichen Zufälle im Leben einen Job als Exportsachbearbeiterin. Silke mit 30: Zum ersten Mal heile Welt. Ich bin jetzt verheiratet und lebe in einem kleinen Haus am Stadtrand. Rundum zufrieden, und vor allem glücklich über meine beiden wundervollen Töchter. Ich gebe meinen Job auf und arbeite von nun an im Autohaus meines Vaters und gebe meine Kinder in die Obhut meiner Mutter. Aber meine Lust auf das Leben und seine Geheimnisse treibt mich weiter. Ich beginne wieder mit großem Eifer zu lernen. Doch dieses Mal etwas, was mich wirklich interessiert: Ich werde Teil einer visionären homöopathischen Pionier-Gruppe und lasse mich zur Gesundheitsberaterin ausbilden. Ich will tiefer in die Faszination des Körpers einsteigen und werde Körpersprache-Expertin. Sehr zum Unwillen meines Mannes, weil ich plötzlich anstelle der klassisch artigen Hausfrauen-Rolle immer öfter auf der Bühne stehe und als begeisterte Speakerin und Motivationstrainerin mehr verdiene als er. Geburtstag wird eingetrübt vom Tod meiner Mutter. Und aufpoliert von einer mir bis dahin unbekannten Schwester, die als uneheliches Kind meiner Mama wie aus dem Nichts auftaucht und den Verlust-Schmerz deutlich durch spannende Aufregung kompensiert. Es wird gelacht, getanzt, gejubelt. Was die Gescheitheit mit 40 angeht und wie gut mein Mann Theater spielen kann, zeigt sich ein paar Wochen später: Er verlässt mich über Nacht und tanzt sein Leben mit einer anderen — natürlich viel jüngeren Frau — weiter. Mann weg, Haus weg, Freunde weg. Ich gehöre ab sofort zu den alleinerziehenden Frauen, bin Ende 40 und fühle mich uralt. Aber meine Kids brauchen mich. Keine Zeit, mit 4 einsamen Eckteilen in der Grube sitzen zu bleiben. Das ergibt kein vollständiges Puzzle. Ich beginne mich selbst zu motivieren. Ich will wieder aufstehen und weiterkommen. Ich baue neue Rahmenteile in mein Lebens-Puzzle ein. Mit miesen und schlecht bezahlten Nebenjobs finanziere ich meine nächste große Ausbildung zur Dipl. Das Lernen lenkt mich ab vom emotionalen Schmerz und gibt mir Kraft für einen Neuanfang. Doch mein Mann hält mir den Rücken frei für meine neue berufliche Herausforderung. Ein weiteres Hochglanz-Foto leuchtet auf: Die Eröffnung meiner eigenen Beratungspraxis. Meine neuen Nachbarn stehen Kopf. So viele Autos standen noch nie auf einmal in der Dorfstraße. Meine 50iger-Party: Klein, aber fein. Neue Freunde sind dazugekommen und die Glückwunschkarten meiner vielen neuen Kunden stapeln sich. Ich betrachte es nachdenklich und mit klopfendem Herzen. Und viele Teile haben sich perfekt passend eng aneinander geschmiegt. Hell leuchtend blinken die Familien-Puzzle-Teile. Meine Kinder lächeln mir entgegen, meine erste Enkelin wirbelt mit ihrer unbändigen Energie durch mein Puzzle. Mein Mann stärkt mich durch seine liebevolle Präsenz. Mein Bruder versprüht gute Laune. Strahlend blitzen die Kloster-Auszeiten und die vielen Begegnungen mit unzähligen Menschen durch mein Puzzle. Natürlich sind die dunklen Teile auf meinem Puzzle geblieben. Ohne sie wäre mein Leben nicht das, was es ist. Aber sie sind längst verblasst, denn der Glanz der vielen leuchtenden Teile schimmert liebevoll über ihre Schwere und nährt ihre Tiefe. Es gibt noch genügend Platz für neue Teile. Ich weiß, es werden immer noch viele weitere glänzende Teile dazu kommen. Und wahrscheinlich auch noch ein paar dunkle. Aber jedes Teil wird immer den Stempel meines unabdingbaren Ja zum Leben tragen. Zum Glück und hoffentlich darf ich noch ganz lange an meinem Puzzle weiterbauen. Für heute lehne ich mich zufrieden zurück und stelle fest: Nicht alles muss immer und sofort fertig werden. Noch keine 60 und doch schon ein bisschen weise. Auch du bist längst eines meiner leuchtenden Puzzle-Teile geworden. Übrigens, wenn du liebe Leserin auch ein Lebens-Puzzle starten möchtest, dann melde Dich bei mir! Ich zeige dir gerne, wie das geht. Schreibe einfach in den Betreff: Das Lebens-Puzzle. Wir finden auch in Corona-Zeiten einen Platz zum Puzzeln. Bevor ich mich für heute von dir verabschiede, möchte ich dir noch ein paar andere Beiträge aus der Blogparade vorstellen. Eigentlich müsste ich sie alle verlinken. Denn die spannendsten Geschichten schreibt immer das Leben selbst: Ein paar Geschichten haben mich besonders berührt, amüsiert und begeistert: Die Geschichte der mutigen und ihrer noch mutigeren Oma, die einfach alles liegen lässt und mit ihr nach Paris kommt. Der Beitrag von Frau , die uns sämtliche Klischees in die Tonne kloppen lässt. Die Geschichte von , die dachte, dass sie mit 40 schon alles erlebt hat. Und von die von der Corona-Krise voll erwischt wird und trotzdem Lust zum Spielen hat. Oder von Frau , die eine köstliche Hymne auf unsere Lebensmitte gereimt hat. Oder von der Sportsfrau , die sagt: Es gibt sie, die Unterschiede! Schau doch einfach auf der vorbei.

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Songtext 60 Jahre und kein bisschen weise von Curd Jürgens

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Was schräg wirkt, bleibt im Gedächtnis oft am längsten hängen. So ist es mir mit dem Song von Curd Jürgens ergangen. Irgendwie hat der mich ewig begleitet. Ich konnte nicht mal sagen, warum. Als das Lied 1975 erschien war ich 18. Den Schauspieler selber mochte ich auch nicht besonders. Als die 60 näher rückte, war er gleich wieder da; als wär er nie fort gewesen. Der ewige Ohrwurm: Je dümmer desto immer. Und für mich stand das Lied lange weit oben in der Rangliste der unfassbaren Dummheiten. Ich hab wohl gar nicht hinhören wollen. Jetzt, mehr als 40 Jahre später entdecke ich, dass ich auch gar nicht richtig hingehört habe. Wie kann man überhaupt was aus ner harten Schale lernen? Das Lied wurde einigermaßen populär und Curd Jürgens gerade auch dadurch bei mir zur Verkörperung eines verlogenen Umgangs mit dem Alter, in dem sich Alte selbstgefällig als starrsinnige Narren präsentieren. Selbst wo wir blöde sind, bleiben wir stolz darauf. Unterschwellig, aber deutlich tritt die Botschaft hinzu: jeder sieht, dass wir alt werden, aber wir nehmen das nicht an. Genau mit dieser Botschaft hab ich mir den Song heute wieder vorgenommen. Und dann gibt es außer YouTube-Videos auch noch die Songtext-Archive. Da lese ich jetzt rein, weil außer dem Gaga-Refrain ja wenig übrig geblieben ist. Da hab ich ihm Unrecht getan, dem Curd Jürgens. Aber, hm: Ist der echte Text besser? Passt ja vielleicht zur gesamten Aussage, aber bitte: Spricht so ein Wiener Burgschauspieler? Der Mann hatte beruflich ein Leben lang mit der Pflege der deutschen Sprache zu tun. Da möcht man ihn gern anders singen hören. Also: ja, schon peinlich, wie man sich verhören kann. Aber wenn ich ehrlich bin: gelernt hab ich nichts daraus. Ihr seht mich jetzt als 60Jährigen. Damit wirkt man vielleicht weise — aber nee, das täuscht. Reife hat nichts zu tun mit Falten. Da ist schon Weisheit zu erkennen. Aber bleibt das jetzt für immer so? Die Botschaft des Songs sagt dagegen eindeutig: Ja. Der Song war ganz wörtlich auch Begleitmusik zu einer gleichnamigen Biographie. Vielleicht lese ich die jetzt mal. Vielleicht lerne ich dann, dass da mehr im Spiel war, und vor allem auch mehr Weisheit im Umgang mit dem bevorstehenden Alter. Aber ich glaube, dass ich den Song und seine populäre Aufnahme trotz schwerem Verhörer schon nicht so falsch aufgenommen habe: als selbstzufriedene Präsentation eines alt Gewordenen, der trotz mancher Wunden keinen Anlass sieht, sich zu ändern. Es ist ja stark, wenn du im Alter sagen kannst: Ich hab einige Fehler gemacht, aber im Großen und Ganzen steh ich zu mir. Ich würde wohl wieder so leben. Aber: Muss man dann auch so weiter machen? Und wenn dann auch größere Dinge im Spiel sind? Mitte der 1970er Jahre hatten die 60-Jährigen schon erheblichen Grund, das Lernen aus ihrer Lebenserfahrung nicht wegzuschieben. Die Generation der Alten, mit denen ich als Jugendlicher aufgewachsen bin, hatte so manche Probleme damit, gute Altersvorbilder auszuprägen. Einigen ist es gerade darum besonders gut gelungen. Möglicherweise spielte für mein Hören damals eine Rolle, dass meine erste große Politisierung mit dem Misstrauensantrag gegen Kanzler Willy Brandt geschah. Sich seiner Geschichte zu stellen oder sie in neuer Großmannssucht zu verdrängen: das war ein stark polarisierendes Thema. Vielleicht hab ich das Lied spontan da eingeordnet? Das könnte mir heute am ehesten erklären, warum ich es damals nicht nur blöde fand, sondern es auch gehasst habe. Inzwischen ist der Affekt verflogen. Ich kann das Lied fast schon gelassen hören. Und wenn jemand sich gern einen unverbesserlichen Dummkopf nennt, dann spür ich da inzwischen auch Nähe. Jedenfalls ist die 60 ein stark symbolisches Datum, das dich einlädt, über dich selber und dein Leben neu nachzudenken. Ob jetzt oder erst in einigen Jahren: du gehst in einen neuen Lebensabschnitt. Die Frage steht an, wie du ihn gestaltest. Und das enthält als große Chance, zu Dingen neu Abstand zu finden und neu zu lernen. Das Alter anzunehmen heißt für mich genau das. Dank dem technischen Fortschritt — hier in Gestalt von YouTube und den Songtextarchiven! Und wer weiß, ob etwa meine Liebe zu Frank Zappa den Text-Schock überstanden hätte? Im Positiven wie Negativen waren gruslig viele Hörprobleme im Spiel. Jetzt steht alles zum Nachlesen, was immer jemand gesungen hat. Unter Umständen auch schon vorher. Allerdings sind Anfang und Schluss des Songs hier weggeschnitten. Songtexte stehen oft in den Begleitinfos. Und wo nicht, springen die die Songtext-Archive ein. Beim Curd Jürgens-Test überzeugte mich neben dem benutzten Dienst von SongtextMania auch. Das Auffinden von unbekannten Titeln ist übrigens auch nicht schwer. Du hälst dein Smartphone vor die Musikquelle und hast meist in wenigen Sekunden einen Titel zum Lied und eine Kaufangebot. Zum anderen leistet selbst Google oft erstaunliche Dienste, wenn man Textzeilen in Anführungszeichen in die Eingabeleiste schreibt. Die Brauchbarkeit hängt natürlich von der Eingabe ab. Aber man findet schon oft das Gesuchte. Man ist tatsächlich mit nichts allein.

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